Reloaded. Weil immer noch fein.
Ich bin SO reich...SO beschenkt....SO dankbar....
bekomme dies geschenkt... bin so berührt...sehr...
...brauche keine Worte...
Hier der Text:
Ich will euch zwei Sachen sagen.
Erstens. Ich, als mündiger, volljähriger Bürger dieses Landes und Mensch, werde mein Zimmer genau dann aufräumen, wenn ich vom Impuls her und von der Zeit und vom Bock her das Gefühl habe, dass es jetzt richtig ist.
Zweitens. Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.
Ich bin neun Jahre alt und für mich ist selbstverständlich, ihr seid immer da und Zeit ist unendlich. Ihr seid da wenn ich aufstehe und da wenn ich schlafen gehe. Ihr baut mir ein Bett und deckt mich zu, dann stellt ihr euch an die Tür und ich schlafe, weil ich weiß, ihr beschützt mich und ihr seid hier. Ich weiß nicht was ich machen soll, wenn ich euch mal verlier‘. Weil ich gehör‘ zu euch und ihr gehört zu mir.
Ich singe die euch entsprungenen Lieder und was ihr macht, mach ich auch. Falls ich mich verliere, ihr findet mich wieder und wenn ihr lacht, lach ich auch.
Ihr gebt mir Wurzeln in die eine, und Flügel in die andere Hand und einen Kuss auf meine Stirn, der sagt mir: „Ich bin nicht alleine.“
Dann legt ihr zwischen uns ein Band, sodass wir uns nicht verlieren, sagt ihr. Und dass ich gehen kann wenn ich will.
Und irgendwann geh ich raus. Aber hier draußen ist es so still, so ohne euch. Ihr seid nicht da wenn ich aufstehe, seid nicht da wenn ich schlafen gehe. Also schon, aber woanders und das ist nicht leicht.
Aber ich kann das. Und trotzdem fehlt ihr.
Auch wenn ihr mich nicht gefragt habt, gibt es da noch etwas, dass ich euch noch nicht gesagt hab.
Ihr seid mein Ursprung, meine Insel, mein Vertrauen und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euern Takt.
Ihr, ihr seid mein Beweis, dass Liebe mehr als Geld zählt. Seid der Rahmen für mein Weltbild. Alles was für mich als Held gilt. Ihr gebt mir Hals ohne mich festzuhalten, schafft es, wenn ich nicht kann, mich auszuhalten. Würdet nichts tun mich je aufzuhalten, eher bringt ihr mich dorthin.
Ich brauch‘ nichts zeigen und ihr seht mich, brauch‘ nichts sagen und ihr versteht mich, brauch‘ nichts haben und ihr nehmt mich, nehmt mich einfach wie ich bin.
Und wenn ich Angst hab, seid ihr traurig. Wenn ich weine, weint ihr auch. Dann sagt ihr: „Sei nicht traurig.“ Und dass ihr immer an mich glaubt und mir kann nichts passieren, weil ich weiß, ihr seid noch hier. Ich gehör‘ zu euch und ihr gehört zu mir.
Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.
Ich bin jetzt 19 und ich fühl‘ mich vergänglich. Ich weiß, nichts ist immer da und nichts ist unendlich. Aber ich habe einen Plan für uns gemacht. Ich werde ab sofort alles was ich vorwärts laufe auch rückwärtsgehen. Ich werde Laub an Bäume kleben und Uhrzeiger drehen. Ich werde Sterne an der Erde festbinden, damit sie irgendwann steht. Ich werde Gegenwind gegen Wind pusten, bis er nicht mehr weht. Ich werde tun was ich kann, dass die Zeit nicht vergeht.
Weil, was euch betrifft, kann ich das leider nicht zulassen, dass ihr mal weg seid. Weil allein der Gedanke so schmerzt, dass der Schmerz viel zu schlimm wär, also darf die Zeit nicht vergehen, weil dann sind wir für immer.
Ihr seid mein Ursprung, mein Vertrauen, meine Insel und mein Schatz. Mein Mund formt euer Lachen, mein Herz schlägt euren Takt.
Julia Engelmann, Eltern