Nach was sich JEDER Mensch sehnt…. Gedanken von Diana Krsteski

Nach was sich JEDER Mensch sehnt…. Gedanken von Diana Krsteski

Wenn wir in einer stillen Minute, bei einer Tasse Tee, einem Teelicht und einem ruhigen Regen-Tag wie diesem tief in uns hinein spüren - wird uns bewusst, dass wir uns im Ursprung nach Nähe sehnen.

Nach Verbundenheit. Nach Liebe. Nach Tiefgang. Nach Beziehung(en).

Ab dem Moment, wo wir zur Welt kommen, stehen wir in Beziehung (im Prinzip bereits im Mutterleib).

Und wenn wir genau hin sehen dürfen wir uns fragen: Um was dreht sich das Leben im Grunde?

Und dann erkennen wir:

Es dreht sich um Beziehungen. Um Beziehungen am Arbeitsplatz zu den Kollegen, zum Chef. Zur Familie. Zu Freunden. Zu der Verkäuferin im Bioladen.

Zu deinen Nachbarn. Zu deinem Partner. Zu deinen Kindern. Zu deinen Haustieren.

Zu dir Selbst.

Im Grunde haben wir zu ALLEM eine Beziehung.

Zur Natur, zum Universum. Zu was auch immer. Wir beziehen uns darauf. So oder so.

Und was geschieht, wenn wir ungesunde Beziehungen führen? Wenn wir keinen Bock auf unsere Kollegen, auf unseren Vorgesetzten haben?

Wenn wir in zerrütten oder zumindest schwierigen Familienverhältnissen leben?

Wenn wir kaum Freundschaften führen und wenn, dann welche von der Art, die sich irgendwie unbefriedigend anfühlen? Die zu eng, oder zu nah daherkommen. Die oberflächlich oder ein Stück weit immer auf Distanz basieren.

Wenn wir Partnerschaften führen, die von Streit, Distanz oder ständiger Trennung gezeichnet sind?

Was ist DANN? Wie fühlen wir uns dann?

Alleine? Gar einsam? Unzufrieden? Ratlos? Verwirrt? Wütend? Ärgerlich? Ohn-mächtig?

Was sehnen wir dann?

Niemand, kein Mensch - auch nicht der über-überzeugteste Single-Typus will in Wahrheit, im Ursprung alleine sein.

Denn im Ursprung kommen wir aus der (abhängigen!) Beziehung - zur Mutter!, zum Vater unserer Kindheit.

Und eben auf diese ersten Beziehungserfahrungen baut sich unser Beziehungs-(er)Leben (meist unbewusst) auf.

Kinder, die in den ersten beiden Lebensjahren eine Mutter (sowie einen Vater) erlebten, die JEDES Bedürfnis erspürte und bedingungslos, liebevoll erfüllte und die dem Kind vertrauensvoll und loslassend Freiraum zur persönlichen Entfaltung bot - haben gelernt:

Beziehungen sind etwas Nährendes. Etwas Liebevolles. Etwas, wo man sein darf, wie man ist. Wo Vertrauen und Annahme herrscht und wo weder Übergriff noch Ablehnung einen Platz finden. Und eben solche Beziehungen führen sie dann auch in ihrem weiter Leben.

Auch wenn es schmerzlich ist, das einzusehen. Doch die wenigsten Menschen hatten diese ersten Beziehungserfahrungen sammeln dürfen.

Weshalb es heute im zwischenmenschlichen Bereich oft so herausfordernd sein mag. Paartherapeuten gebrauchter denn je zu sein scheinen. Die Angst vor Nähe aber auch die Angst vor Verlust unsere Beziehungen unbewusst sabotieren.

Beziehungen, die von einem ständigen Hin und Hergerissensein geprägt sind - stehen auf dem Tagesplan. Ebenso wie Beziehungen, die zwar "laufen", aber nicht wirklich tief gehen. Oder Beziehungen, die erst gar nicht so recht zu Stande kommen, weil die unbewusste Angst vor zu viel Nähe (Überbehütung, Einschränkung) oder die Angst vor Ablehnung (schreien lassen, Überforderung) in uns wirken.

Wenn du also herausfordernde Beziehungen erlebst, oder in Beziehung lebst und dennoch keine wahre Liebe, keinen Tiefgang, keine auf-einander-Bezogenheit verspürst - dann prüfe für dich in einer ruhigen Minute:

Wir war die Beziehung zu deiner Mutter (zu deinem Vater) in deinen ersten zwei Lebensjahren?

JA, heute geh ich meinem Glücksletter tief. Und JA, heute mag es sein, dass du den dringenden Impuls verspürst, dich aus dieser Liste austragen zu wollen.

Womöglich weil es dich berührt. Wenn du dich darauf einlässt. (und dabei gewinnst, weil du dir ein Stück bewusster wirst, was unumgänglich zunächst mit Schmerz verbunden sein ma - doch am Ende macht es dein Leben erfüllter).

Fakt ist: wir kommen mehr und mehr zurück zum Ursprung, zur Natur.

Mütter stillen wieder. Tragetücher haben Hochkonjunktur. Und das Beistellbett oder gar das elterliche Nest ersetzen das Gitterstab-Bettchen, in dem viele (ich auf jeden Fall) damals lagen und sich als hilflose Säuglinge alleine fühlten. (da niemand sichtbar für einen Säugling automatisch Alleinsein und damit Gefahr beutetet)

Jedenfalls prägen diese und viele andere erste Erfahrungen deinen Beziehungs-Alltag und erst wenn du dir dessen bewusst bist, kannst du etwas daran verändern.

Kannst an deinen Ängsten wirken und darüber lernen, den "richtigen" Partner anzuziehen. Oder den "falschen" (endlich) loszulassen.

Kannst generell Beziehungen aufbauen, die sich erfüllend, tiefgehend und damit glücklich machend anspüren.

 

Menschen, die im Sterben liegen sagen:

"Ich wünschte, ich hätte meine Beziehungen mehr gelebt. Tiefer gelebt. Meine Ängste mutig angeschaut und sie zugelassen."

DENN dafür leben wir. Um uns auf uns selbst und andere zu beziehen. Tief zu beziehen.

Nachdenkliche Grüße von Herzen - an diesem nachdenklich stimmenden Sonntag

copyright by     ............. Diana Krsteski.............mehr vom Glückskind.....

 

 

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